Du willst dein Studium abschließen, Karriere machen, deine Social Media Präsenz aufpolieren, trainieren, gesund essen, dich ehrenamtlich betätigen und natürlich genug Zeit und Aufmerksamkeit für deine Familie und Freund*innen haben. Ach ja, so ein paar Kurse wären auch toll und eigentlich wolltest du immer schon mal ein Buch schreiben und wieso warst du eigentlich noch nie töpfern? Du hast so viel vor, aber WANN SOLL SICH DAS ALLES AUSGEHEN? Ihr kennt sicher alle diesen Pseudo-Motivationsspruch „You have as many hours a day as Beyoncé.” Und, motiviert? Ich auch nicht.

Zeit ist im Laufe der Jahre immer weniger und weniger geworden. Mit Müh und Not quetschen wir einen um den anderen Termin in unsere übervollen Kalender, das Treffen auf einen Spritzer mit der besten Freundin muss vier Wochen im Voraus ausgemacht werden, sechs Wochen Vorlaufzeit wären eigentlich noch besser. Erwachsensein ist zu Leuten sagen: „Wir müssen unbedingt mal auf einen Kaffee gehen“, bis einer von euch beiden stirbt. Harte Fakten.

Wie soll ich das alles schaffen?

Wie kann man sich also organisieren, damit man Arbeit, Studium, Herzensprojekte und Sozialleben doch irgendwie unter einen Hut kriegt? Und das alles im Idealfall, ohne den Verstand zu verlieren.

Als erstes setze gewisse Standards für dich selbst fest. Was musst du heute/diese Woche/Monat/Jahr erreichen, um nach deinen eigenen Standards erfolgreich zu sein? Schreib es auf. Sei ambitioniert, aber bitte auch nicht zu hart zu dir. Wenn ich heute meditiere, diese Woche das Badezimmer putze, diesen Monat drei Blogbeiträge schreibe und dieses Jahr meinen Führerschein mache, dann bin ich sehr zufrieden mit mir. Somit erfüllst du stets deine Erwartungen an dich selbst und alles darüber hinaus ist ein Zuckerl.

Außerdem: Ja, das Leben ist kurz. Aber irgendwie auch nicht. Du kannst mehrere Karrieren im Laufe deines Lebens verwirklichen. Du kannst in mehreren Städten leben, und so weiter und so fort. Du musst nicht immer alles jetzt sofort erledigt haben und dein Fokus darf sich auch ändern.

Die richtige To-do-Liste

Jetzt werden wir kleinteiliger: Die eigene To-do-Liste sollte immer up to date und so aufgeräumt wie ein klinisches Labor sein: Erledigtes sofort streichen, Unwichtiges erst gar nicht eintragen und am besten am Vorabend nochmal genau durchgehen, was für den nächsten Tag tatsächlich ansteht.

Eine Möglichkeit: Du schreibst nur zwei wesentliche Dinge auf deine To-Do-Liste und die erledigst du so früh wie möglich. So hast du jeden Tag ein Erfolgserlebnis und der Kleinkram wird sowieso nebenher erledigt.

Wenn du eine sehr stressige Phase hast, dich zum Beispiel in der Prüfungszeit befindest und gefühlt vier Millionen Kapitel lernen musst, dann versuche die 1-3-5-Methode. 1 wesentliche Aufgabe, die unbedingt gemacht werden muss, 3 wichtige Aufgaben und 5 kleinere Aufgaben.

Musst du wirklich alles selbst erledigen oder kannst du was delegieren? Wichtiges aber gleichzeitig unliebsames am besten gleich als erstes am Morgen erledigen, je weiter man es nach hinten schiebt, desto weniger Lust bekommt man darauf. Du schiebst es doch ständig auf? Versuche mal die 5-Second-Rule von Mel Robbins. Stell dir vor, du bist eine Rakete und dann zählst du von 5 runter, 5, 4, 3, 2, 1, springst auf und machst es einfach. Klingt einfach, ist es auch. Man muss es nur durchziehen. Wirkt aber Wunder. Hier das ganze Interview mit ihr, lohnt sich wirklich: 

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Alles, was weniger als zwei Minuten dauert, sofort erledigen. Kleinkram ist das, was einen eigentlich überfordert, weil es sich eben summiert und plötzlich fühlt man sich erschlagen. Dem entgegenwirken, indem man Mini-Aufgaben einfach gleich abschließt, bevor sie größer werden. Ganz besonders für den Haushalt geeignet.

Wie du deinen Plan in die Tat umsetzt

Beim Lernen oder Abarbeiten von To dos sollte es so wenig Ablenkung wie möglich geben, sonst zieht es sich nur unnötig in die Länge oder fängt eine Sache an, und stolpert weiter zur nächsten, ohne wirklich etwas abzuschließen. Multitasking ist Unsinn. Deshalb: Mails schließen, Handy weg, Facebook sowie Insta haben Ruhepause und von Netflix fangen wir erst gar nicht an zu reden. Lieber jeden Tag Intensivphasen einplanen und dafür früher Schluss machen, als kostbare Zeit mit Nebenher-Tätigkeiten zu vertrödeln. Um dich besser zu fokussieren, probiere mal Konzentrationsmusik aus und die Pomodoro-Technik: 25 Minuten intensives Arbeiten und 5 Minuten Pause. Den Timer findest du hier.

Zeitblöcke freihalten, in denen man sich wirklich nur um sich selbst kümmert! Entweder faul auf der Couch lungern und in Magazinen schmökern oder mit Freund*innen zum Brunch gehen: Mindestens zwei Mal die Woche sollten ein paar Stunden für die schönen Seiten des Lebens blockiert werden, in denen die Batterien wieder aufgeladen werden können – dann hat man auch wieder Kraft, sich den nächsten Herausforderungen zu stellen. Am besten ist es natürlich, wenn du solche Phasen jeden Tag einlegen kannst. Aber wenn ich mich an meine FH-Zeit zurückerinnere, war zwei Mal die Woche jemanden treffen schon Luxus.

Versuche auch wirklich im Moment zu leben und ihn zu genießen. Das ist suuuper wischi waschi, aber es ist halt einfach die erfüllendste Art zu leben. Du hast deinen Plan ja schon im Kopf und eine Struktur in deinen Alltag gebracht, so dass er dich deinen Zielen näherbringt. Es gibt also keinen Grund, warum du mit den Gedanken bei der Arbeit sein musst, wenn du mit deinen Eltern am Tisch sitzt. Schenke den Menschen, mit denen du Zeit verbringst deine volle Aufmerksamkeit und du wirst sehen, dass sich parallel zu deiner Karriere, deinem Studium und all deinen anderen Projekten auch noch deine zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern werden. Jackpot!