We get it, der Mediendschungel kann manchmal ein ziemlich dunkler Urwald sein. In diesem Urwald musst du alles tun, um zu überleben und Fuß zu fassen. Dadurch stößt du oft an deine Grenzen. Falls du nach deinen 10.000 Praktika erstmal eine Festanstellung bekommst, verdienst du sogar als Akademiker:in nicht genug, um über die Runden zu kommen. Außerdem: Work-life balance ist im Journalismus oft ein Fremdwort.
Warum sollte man dann noch in dieser Branche arbeiten wollen? Es ist nicht alles scheiße in der großen und weiten Medienwelt. Journalismus ist immens wichtig. Warum? Er zeigt Missstände auf, informiert und hilft uns, Neues zu erfahren.
Ich persönlich liebe das Arbeiten in der Medienbranche, obwohl es sehr hart ist, in der Medienwelt Fuß zu fassen. Doch wie schaut’s bei meinen zukünftigen Kolleg:innen aus? Ich habe bei vier Medienstudis nachgefragt und wollte wissen, was sie an ihrem Medienstudium und dem Journalismus begeistert und warum sie sich schon darauf freuen, einmal Teil des Mediendschungels zu werden.
Interessiert dich, welche Sorgen und Ängste angehende Journalist:innen haben? Dann kannst du meinen letzten Post hier gerne nachlesen!
Vici, 20 Jahre, 4. Semester Bachelor Publizistik
Schlussendlich ist es mein Traum, in der österreichischen oder gar internationalen Medienbranche Fuß zu fassen.
„Irgendwas mit Medien – mit diesem Aufhänger wurde Ich damals als Ersti in das Studium begrüßt! Und es stimmt vollkommen! Ich studiere zurzeit irgendwas mit Medien! Schlussendlich ist es mein Traum, in der österreichischen oder gar internationalen Medienbranche Fuß zu fassen.
Meine Zukunftshoffnung für die österreichische Medienlandschaft ist, dass die Diversität der Medienhäuser in Österreich erhalten bleibt und Österreich nicht dem Trend, wie er zum Beispiel in Ungarn vorherrscht verfällt. Auch hoffe ich, dass Österreichs Pressefreiheit bewahrt wird und in der internationalen Rangliste der Pressefreiheit wieder weiter aufsteigt und nicht wieder weiter abrutscht! Um mich selbst mache ich mir eigentlich keine großen Sorgen. Ich studiere etwas, das mir Spaß macht und weiß, dass ich es schaffen werde, einmal etwas in der Medienwelt zu bewegen. Ich hoffe, ich kann dann als Journalistin dazu beitragen, meine Zukunftshoffnungen zu verwirklichen. Doch das ist wahrscheinlich die Wunschvorstellung aller angehenden Journalist:innen.“
Christine, 26 Jahre, 4. Semester Master Journalismus und Neue Medien FH Wien der WKW
Ich blicke jetzt vielleicht nicht gerade optimistisch, aber doch pragmatisch in die Zukunft. Ich weiß, was ich kann und dass ich deswegen auf dem richtigen Weg bin und sich alles schon irgendwie finden wird.
„Ich habe eigentlich erst spät in den Medienbereich gefunden. Als Jugendliche war Journalistin zwar mein Traumberuf, während des Studiums habe ich das aber nie wirklich verfolgt – mir hat ein bisschen das Selbstbewusstsein gefehlt, mich hinzustellen und zu sagen, ja das kann ich, ja das will ich ausprobieren. Ich habe mich dann für den berufsbegleitenden Master Journalismus und Neue Medien an der FH Wien der WKW beworben und es hat geklappt.
Jetzt, am Ende des Studiums bin ich mir sicher, dass die Entscheidung dafür richtig war. Mir gefällt es, neue Themenbereiche kennenzulernen, mit Leuten ins Gespräch zu kommen oder mir zu überlegen, wie ich etwas spannend erzählen kann. Das Gefühl, wenn ein Interview gut läuft und man spürt, wie eine Geschichte entsteht, ist unschlagbar! Nachdem ich jetzt auf den Geschmack gekommen bin, kann ich nicht genug bekommen…
Vor allem aber habe ich durch mein Journalismus-Studium ziemlich viel an Selbstvertrauen gewonnen – ich weiß jetzt, was ich kann und wenn ich etwas nicht kann, kann ich es einfach lernen!Da bringt es auch nicht viel, sich an anderen zu orientieren, die vielleicht schon viel mehr oder tollere Sachen gemacht haben. Ich blicke jetzt vielleicht nicht gerade optimistisch, aber doch pragmatisch in die Zukunft. Ich weiß, was ich kann und dass ich deswegen auf dem richtigen Weg bin und sich alles schon irgendwie finden wird.“
Nadine, 32 Jahre, 6. Semester Magister Publizistik Uni Wien
Redaktions- und Journalismusjobs sind zwar rar gesät, aber wenn man über den Tellerrand blickt und sich von diesem klassischen Jobbild löst, stößt man auf sehr spannende Jobchancen.
„Ich muss zugeben, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften war nicht meine erste Wahl als Studium, bot mir aber eine gute Alternative, um mich im Bereich Medien und Kommunikation weiterzubilden. Das ist auch der Grund, warum ich letztendlich bei dieser Richtung geblieben bin. Mittlerweile arbeite ich neben dem Studium für eine Personalvermittlungsfirma und habe täglich mit Stellenausschreibungen zu tun. Da entdecke ich immer wieder Angebote, die sich an Medienstudierende richten. Generell merke ich, dass immer mehr Unternehmen in ihre Kommunikation und ihre Social Media Channels investieren. Redaktions- und Journalismusjobs sind zwar rar gesät, aber wenn man über den Tellerrand blickt und sich von diesem klassischen Jobbild löst, stößt man auf sehr spannende Jobchancen.
Was ich aber als Medienstudentin über die Entwicklung des Journalismus sagen kann: Es wird alles digitaler. Ich denke es wird vermehrt mit Videos gearbeitet werden. Mehr mit augmented Reality und interaktiver. Das Story Telling wird mehr in den Vordergrund rücken und das finde ich super, weil ich mich sehr für Medientechnik und Filmen interessiere. Das einzige was mir jedoch trotz allem Sorgen macht: Es gibt so viele Formate von Medien, außerdem kann jede:r so leicht News verbreiten und es ist schwer, herauszufinden was noch als Qualitätsmedium angesehen werden kann. Aber diese Herausforderung werden wir in Zukunft hoffentlich meistern.???????? „
Valerie, 23 Jahre, 2. Semester Master Publizistik Uni Wien
Ich hoffe, dass Österreicher:innen den Wert von Journalismus erkennen, weil ich glaube nicht, dass vielen bewusst ist, wie wichtig guter Journalismus ist und warum der Geld kostet, wenn jetzt eh alles gratis im Internet ist…
„Begonnen hat alles mit einem von diesen Berufstests in der Schule. Da kam dann an zweiter Stelle Journalismus, Medien und Kommunikation. Das fand ich dann eigentlich ziemlich passend und alle anderen in meinem Umfeld fanden das auch. Innerhalb des Themenfeldes Medien und Kommunikation hat man eigentlich so viele Möglichkeiten: Man kann in die Werbung gehen, man kann in die Forschung gehen, man kann Journalismus machen, man kann sich mit PR beschäftigen etc… Ich konnte mich schon während meiner Studienzeit in so vielen verschiedenen Projekten ausprobieren und es hat mir eigentlich immer Spaß gemacht.
Die Medienlandschaft ist jetzt im Moment glaube ich so vielfältig wie noch nie. Ich hoffe, dass Österreicher:innen den Wert von Journalismus erkennen, weil ich glaube nicht, dass vielen bewusst ist, wie wichtig guter Journalismus ist und warum der Geld kostet, wenn jetzt eh alles gratis im Internet ist… Außerdem sollten Journalist:innen viel mehr auf ihre Leser:innen und ihr Feedback eingehen. Hoffentlich werden Journalist:innen weiterhin so tiefe Hintergrundrecherche führen, Sachen kommentieren und erklären können, sodass es für jede:n verständlich ist. Da finde ich mailab zum Beispiel super! (Anm.: Mai Toi Nguyen, also Mailab ist eine deutsche Wissenschaftsjournalistin, Fernsehmoderatorin, Chemikerin, Autorin und Videoproduzentin. Sie ist vor allem für ihre Erklärvideos auf YouTube bekannt.)
Abschließend kann ich sagen: Der Journalismus ist einfach soo ein wichtiger Teil unserer Demokratie. Denn er informiert uns als Bürger:innen über politische und nicht politische Themen und formt somit auch unsere Meinungen. Das ist eine riesige Aufgabe. Daher appreciate ich unseren Journalimus sehr und hoffe, dass auch andere ihn mehr werschätzen!„
Was liebst du an deinem Medienstudium? Wie hast du zum Journalismus gefunden? Let me know und schick mir ne Mail an natalia@medien-geil.at oder schreib mir auf Instagram @medien.geil!