Wenn du in den Medien erfolgreich sein willst, solltest du diese drei Fehler vermeiden.

Gleich vorweg: Ich habe sie alle begangen. Und ich kann euch aus eigener Erfahrung versichern, dass ihr eure Arbeit auf ein neues Level bringt und 100 Mal professioneller wirkt, wenn ihr diese Fehler vermeidet.

 

  1. Die Medien, für die du arbeitest, nicht zu lesen

    Das klingt wie ein No-Brainer. Aber wenn du für ein Medium arbeitest, dann konsumierst du es eben nicht mehr, sondern produzierst den Inhalt. Das führt schnell dazu, dass du das Medium gar nicht mehr aus der der Sicht der Leserinnen und Leser betrachtest und damit einen wesentlichen Aspekt des großen Ganzen verlierst. Gilt vor allem für Freelancer. Persönliches Beispiel: Die Maxima hatte vor paar Jahren einen Relaunch und bekam eine neue sehr kompetente Textchefin. Ich leitete zu diesem Zeitpunkt schon über ein Jahr die “Style me! Rubrik” und war schon ziemlich routiniert. Plötzlich beginnt sie meine Texte umzuändern, was davor nicht passiert war. Ich war anfangs etwas verdutzt und dachte: “Naja, ich mach das jetzt schon eine ganze Weile so, warum soll das auf einmal ganz anders klingen?” Um ihre Korrekturen nachzuvollziehen, schnappte ich mir die Maxima und blätterte sie nach längerer Zeit wieder ganz durch. Und da wurde mir klar: Die Tonalität hatte sich verändert und ich hatte es gar nicht gemerkt. Also heißer Tipp: Konsumiere die Medien, für die du arbeitest. Denn wie willst du den richtigen Ton treffen, wenn du nicht mehr weißt, wie dieser klingt?
  1. Kritik zu persönlich nehmen

    Das gilt im Leben sowieso. Vor allem aber für Schreiberinnen: Eure Texte sind eure Babys. Glaubt mir, ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich bekomme Gänsehaut, wenn meine Texte abgeändert werden, weil ich mein ganzes Herzblut in jedes einzelne Wort hineingesteckt habe. Und plötzlich kommt dann die Textverantwortliche und streicht was Rot an wie in der Volksschule. Da kann man schon emotional werden. Aber man muss sein Ego zurücknehmen und die Leute einfach ihren Job machen lassen. Sie kennen das Medium besser als du und wissen, welcher Lead, welcher Titel und welche Tonalität am besten passt. Du musst ihnen ein Stück weit vertrauen. Und ihre Korrekturen nicht persönlich nehmen, denn das sind sie nicht. Auch dass gekürzt wird, ist ganz normal. Natürlich möchtest du, dass dein Text 10.000 Zeichen hat aber eine Redaktion ist kein Wunschkonzert, das weiß man spätestens dann, wenn man eine Produktion gemacht hat. Wieder: Das ist nichts Persönliches. Was du jedoch nicht hinnehmen musst, ist dass der Kontext verändert wird, wesentliche Änderungen ohne dein Wissen angestellt werden oder deine Message wegen der Korrekturen nicht ankommt. Wenn du in eine derartige (höchst unprofessionelle) Situation kommst, dann solltest du dein Gegenüber unbedingt darauf ansprechen. Denn Tatsache ist: Die gedruckte Version erscheint unter deinem Namen. Deshalb sollst du auch dahinter stehen können.

  1. Nie auf Veranstaltungen gehen

    Leute, ich hasse es auf Veranstaltungen zu gehen. Ohne Spaß, ich mag das einfach nicht. Ich arbeite den ganzen Tag, bin 3-4 Mal die Woche auf der FH, arbeite an medien.geil, lege großen Wert auf mein Privatleben und dann soll ich auch noch zu tausend Events gehen? No fucking way. Leider unterschreibst du aber diese Klausel inoffiziell, wenn du in den Medien arbeitest. Ab und an solltest du dich also wo blicken lassen. Du lernst Leute in deiner Branche außerhalb deines Büros kennen, fängst neue Eindrücke ein und sorgst dafür, dass andere wissen, dass es dich gibt. Essentiell für die Medienbranche, denn hier spielt sich sehr viel über Kontakte ab. Leute arbeiten gerne mit Menschen zusammen, die sie kennen. Und vielleicht lernst du nicht gleich Chefredakteurinnen, Produzenten oder ähnliche kennen, aber vielleicht jemanden, der dein Auftreten und deine Arbeit mag und dich weiterempfiehlt. Einen guten Eindruck zu hinterlassen hat mir schon mehrere Karrierebooster verschafft. Du kannst und musst aber auch nicht zu jeder Vernissage und jedem Sektempfang gehen. Wäge ruhig ab: Was bringt mir dieses Event? Bin ich dadurch einem potentiellen Auftrag/Job näher? Bekomme ich dort einen neuen Blickwinkel/neue Informationen? Vielleicht sind die größte Motivation aber auch nur gutes Essen und paar Spritzer. I’m not judging you. Und wenn du noch immer unmotiviert bist, mir hilft folgender Gedanke: Ich kann jederzeit nachhause gehen. Happy networking! Und vergiss deine Visitenkarten nicht!