Wehende Haare, falsche Wimpern, Blitzlichtgewitter: Fotoshootings sehen nach Glamour und Highlife aus und sind auch ziemlich toll. Was man auf den Fotos aber nicht sieht, ist der enorme organisatorische Aufwand, der hinter so einem Shooting steckt. Für die Maxima organisiere ich monatlich die Umstyling-Shootings und auch für biber durfte ich sehr viele Shootings verantworten. Das Wort Shooting kommt in diesem Beitrag übrigens unangenehm oft vor, aber welche Alternative habe ich?
In einem der letzten Beiträge habe ich euch gezeigt, wie so ein Fotoshooting abläuft und was da hinter den Kulissen passiert. Aber wie schafft man die Bedingungen dazu? Ein Set fällt jedenfalls nicht von Himmel.
Nicht alle Fotoshootings sind Fashion-Shootings, aber die Organisation läuft im Prinzip gleich ab. Folgendes braucht es für ein Fotoshooting:
- Datum, obviously
- Editor/RedakteurIn
- FotografIn
- Hair and Makeup ArtistIn
- StylistIn
- Model/s
- Location
- Budget
- Moods
Also im Prinzip: eine Vorstellung davon, was am Ende rauskommen soll, eine Location, wo das passiert, ein Team, das das Unterfangen umsetzt und Geld, um den ganzen Spaß zu bezahlen.
Zum Planen gibt es keine bestimmte Reihenfolge, man beginnt mit dem, was man schon hat und arbeitet sich weiter vor. In diesem Beitrag sehen wir Fotoshooting aus der Sicht von Magazinen, die auch das Budget vorgibt.
Wer, was, wie, wo?
Der/die RedakteurIn plant in der Regel das Fotoshooting, behält den Überblick über Team, Outcome und Budget, trifft Entscheidungen und hat die Letztverantwortung.
FotografInnen, Hair & Makeup Artists, StylistInnen und Models kennt ihr entweder schon oder findet ihr über Agenturen. Wenn ihr in der Situation seid, zum ersten Mal ein Shooting zu planen, lasst euch vom Medium, Bekannten, etc. helfen.
So, wie soll das Ganze aussehen? Dafür gibt es jetzt sogenannte Moods oder Moodboards. Moods sollen ein Leitbild für die „Stimmung“ der Strecke sein, ein kreatives Tool, an dem sich alle Beteiligten orientieren können. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, bla bla. Ultimative Mood-Hilfe: God bless pinterest. Für beinahe jedes Shooting erstelle ich ein eigenes Pinterest-Board, pinne wild drauf los und schicke ausgewählte Bilder dann an die Beteiligten. Wäre ich besonders motiviert, würde ich sogar ein Moodboard in Adobe Illustrator erstellen. Aber darin bin ich noch nicht so versiert (#goals2018).
Größtes Problemkind ist meistens die Location. Denn das kann im Prinzip alles sein. Ich habe bisher in Hallen, Fabriken, Museen, Hotels, Cafés, Kinos, Parks und ich weiß nicht wo geshootet. Besonders spannend fand ich das Wüstenhaus in Schönbrunn. Während es draußen -10 Grad hatte, schwitzten wir in den fake Tropen, sehr cool.
Bei Locations unterteilt man prinzipiell in Indoor/Outdoor und Studio/Location. Das größte Hindernis ist meistens Geld, denn Locations kosten oft viel und Magazine/Medien haben ein sehr begrenztes Budget. Außer vielleicht die Vogue. Darum haltet immer Augen und Ohren offen, wenn ihr durch die Stadt geht und knüpft Kontakte, damit ihr möglichst günstig wo shooten könnt. Hier auf Lichtverhältnisse achten, ob Strom vorhanden ist (wenn notwendig) und ob es einen Raum gibt, in dem man das Styling machen kann.
Noch was ganz Wichtiges: Shooting nennen wir es auf Deutsch/Denglisch. Auf Englisch ist es ein photoshoot. Ein „shooting“ ist eine Schießerei. Großer Unterschied mit viel Fettnäpfchen-Potenzial.
Wenn ihr alles von der Checkliste abhaken könnte, fehlen am Set nur noch Musik, Essen und gute Laune!
Ich hoffe, dieser Beitrag nützt euch – taggt mich unbedingt auf den Fotos eurer Shootings! (auf Facebook und Insta @medien.geil)
Wenn ihr spezifische Fragen habt, schreibt mir an office@medien-geil.at!